Erzeuger

Für Erzeugungsanlagen ist das zulässige bzw. erforderliche Blindleistungsverhalten in [VDE-AR-4105] für den Anschluss am Niederspannungsnetz und in [MS-Richtlinie] bzw. zukünftig [VDE-AR-4115] für den Anschluss am Mittelspannungsnetz als Beitrag der Erzeugungsanlagen zur statischen Spannungshaltung festgelegt. Der minimal einstellbare Verschiebungsfaktor einer NS-Anlage richtet sich dabei nach ihrer maximalen Scheinleistung. Bei Anlagen ≤13,8 kVA beträgt der minimal einstellbare…

Verbraucher

Das zulässige Blindleistungsverhalten von Verbrauchern ist über verschiedene Richtlinien und Verordnungen geregelt. Im Niederspannungsnetz legt die [NAV] den zulässigen Verschiebungsfaktor am Anschlusspunkt von Kundenanlagen zwischen 0,90 induktiv und 0,90 kapazitiv fest. Gleichzeitig erlaubt sie dem Netzbetreiber, abweichende Grenzwerte über Technische Anschlussbedingungen (TAB) zu fordern, um einen sicheren und störungsfreien Betrieb zu gewährleisten (§ 20 NAV).…

Blindleistungsmanipulation

Bei der Blindleistungsmanipulation wird der Spannungsfall durch eine gezielte Beeinflussung des Blindleistungsverhaltens einer Kunden- oder Kompensationsanlage verändert. Bei der Beschreibung der Blindleistung ist es entscheidend, ob man von Bezug oder Abgabe spricht. So ist der induktive Bezug äquivalent zu einer kapazitiven Blindleistungsabgabe und umgekehrt. Dies ergibt sich aus Betrachtungen im Verbraucher- und Erzeugerzählpfeilsystem. Alle nachfolgenden…

Zwischenspeicherung

Als dezentrale Speicher werden in diesem Zusammenhang Speicher verstanden, die an das Niederspannungsnetz angeschlossen sind, um den erzeugten Strom, z. B. aus PV-Anlagen zwischenzuspeichern. Zukünftig sollen dezentrale Speicher mit in die Netzbetriebsführung eingebunden werden. Eine Voraussetzung hierfür ist wiederum die kommunikative Anbindung. Es ist angedacht, dass Speichersysteme in Zeiten mit überschüssigem Strom und folglich günstigem…

Lastflusssteuerung

Wirkleistungsflüsse lassen sich bislang über Phasenschieber-Transformatoren, Schaltungen und zukünftig über HGÜ-Leitungen steuern. Typischerweise dienen diese Maßnahmen der Beeinflussung der Betriebsmittelauslastung und nicht der Optimierung der Spannungshaltung, weshalb sie hier nur in aller Kürze vorgestellt werden. Technisch gesehen arbeiten sogenannte Phasenschiebertransformatoren mit dem Prinzip eines komplexen Übersetzungsverhältnisses, d. h. sowohl Betrag als auch Phasenlage können variiert…

Lastmanagement

Verbraucher können durch Änderungen ihres Lastverhaltens den Netzbetrieb in verschiedenen Situationen unterstützen. Einerseits können sie durch Reduzierung ihres Verbrauchs die Netzlast senken und so das Netz vor einer Überlastung oder zu großen Spannungsfällen bewahren. Andererseits können aber auch netzentlastende Effekte in Zeiten hoher Einspeisung erzielt werden, wenn durch eine Steigerung des Verbrauchs, die lokale Bilanz…

Einspeisemanagement

Das Einspeisemanagement erlaubt es den Verteilnetzbetreibern unter gewissen Voraussetzungen die Wirkleistungseinspeisung von Erzeugungsanlagen schrittweise zu reduzieren. Gesetzlich ist das Einspeisemanagement durch das EEG und EnWG geregelt. § 13 des EnWG beschreibt die Systemverantwortung der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB). In ihm ist festgehalten, dass der ÜNB dazu verpflichtet ist, Gefährdungen und Störungen durch netz- (z. B. Schalthandlungen) und…

Wirkleistungsmanipulation

Während die Maßnahmen zur Impedanzreduktion als Standard-Werkzeug eingesetzt werden, stecken die Möglichkeiten zur Wirkleistungsbeeinflussung, um durch Verringerung bzw. Verschiebung der Wirkkomponente ( bzw. ) den Spannungsfall am jeweiligen Netzbetriebsmittel abzusenken, noch in den Kinderschuhen bzw. sind heute noch tabu. Maßnahmen zur Beeinflussung der Wirkleistungsflüsse sind: Der erzielbare Einfluss auf die Spannungshaltung reicht i. d. R.…

Zusätzliche Stationen

Die Installation zusätzlicher Stationen (Ortsnetzstationen oder Umspannwerke) erhöht die Stationsdichte und zielt primär auf eine Verkürzung von Leitungslängen, teilweise sekundär auf eine Reduzierung bzw. Aufteilung von Leistungsflüssen, ab. Hierbei ist noch zu unterscheiden, ob die Verschaltung des Ausgangsnetzes beibehalten wird und es dadurch zu z. B. doppelt gespeisten Netzen kommt (häufig NS-Stadtnetze) oder ob das…

Transformatoren mit größerer Bemessungsleistung

Neben den Leitungen im Verteilungsnetz können auch die Netzverknüpfungspunkte bzw. die dort befindlichen Transformatoren einen Beitrag zur Spannungshaltung leisten. Durch „Überdimensionierung“ kann die Impedanz reduziert werden, unter Voraussetzung, dass im Stationsgebäude genügend Platz vorhanden ist. Abbildung 6 zeigt den wirksamen Spannungsfall in Abhängigkeit der Transformatorauslastung. Zugrunde gelegt wurden Betriebsmittel mit typischer Bemessungsleistung, Kurzschlussspannung und Normverlustklassen.…